CYM
*1973 in den Niederlanden, lebt und arbeitet in Walkersdorf, Österreich und Ljubljana, Slovenien // 2007 Performance at *cyber feminism past forward*, VBKOE, Vienna, Austria // 2006 Exhibition ‘Oskar and cym in Prague’, Prague, Czech Republic // 2005 Connected-05 - media-project connecting Forum Stadtpark, Graz and Art Center Sredisce, Slovenia // 2004 Installation ‘R3’ at Liquid Music, Judenburg, Austria // 2004 Exhibition ‘cym at home’ at medien.KUNSTLABOR, Kunsthaus Graz, Austria //

NO MEN’S LAND
cymspace.net/nomensland
In ihrem Projekt “No Men’s Land” erzeugt cym den Übergang von einer lebensechten Situation in eine abstrakte Komposition, die nur mithilfe moderner Technologie (ein Web Browser) zu sehen ist. Die Originalfotos zeigen die Grenzen, die die verschienenen europäischen Länder bestimmen und zeigen die Veränderung dieser imaginären Linien in jüngster Zeit. Die lebensechten Situationen, die auf den verschiedenen Fotos zu sehen sind, werden in eine
abstrakte Komposition verwandelt, die zur Gänze aus HTML erstellt ist, der Sprache, die zur Erstellung von Websites verwendet wird. Die Einschränkungen, die auftreten, wenn ein Bild in HTML dargestellt wird, verleihen jedem Foto seine spezielle, beinahe poetische Rhythmusatmosphäre. Das Ergebnis ist nicht nur ein Übergang von einer lebensechten Situation in eine digitale Komposition, es gibt auch einen imaginären Übergang zurück in die lebensechte Situation, wenn der Besucher zuerst das abstrakte Bild betrachtet und sich dann vorzustellen versucht, wie das Originalfoto ausgesehen haben könnte, ehe „view source“ geklickt wird.


URSULA ENDLICHER

*1965 in Wien, Österreich, lebt und arbeitet in New York // 2007: (Upcoming) Contemporary Baroque - extreme excess, BM-Suma, Contemporary Art Center, Istanbul, Turkey // html_butoh, New Radio and Performing Arts, New York, Net Art Commission for turbulence.org // Thread, Woodstreet Galleries, Pittsburgh, PA // 2006: Switching Worlds – Desires and Identities, Austrian Cultural Forum, New York // 2004: Artport, Net Art Portal, Whitney Museum of American Art, New York //

HTML_BUTOH

transition.turbulence.org/Works/html_butoh/
Html_butoh bewohnt den Raum einer webbasierenden Performance, den es mit einem „globalen“ Mix von Teilnehmern teilt – die Mitwirkenden und das Publikum sind interkultureller und internationaler Herkunft. Das Werk stellt hierarchische Strukturen, die im Web bestehen, in Frage und stellt gleichzeitig eine „Bühne“ zur Verfügung, an der jedermann teilnehmen kann. Html_butoh inszeniert die „Global Top 500“ Websites und wird durch die real-time HTML-Struktur jeder einzelner dieser Sites choreographiert, die aus der html-movement-library ein Layout für Videoclips erstellt. Die Mitwirkenden an dieser Library werden unmittelbar zu einem Teil der html_butoh Performance(*). Hyper-text mark-up language (=HTML), die Sprache, die im Netz am häufigsten verwendet wird, um Websites zu erstellen, wird als choreographische Anweisung gelesen. Das Endergebnis ist ein permanentes Web-Theater über gemeinsames Wissen und einen gemeinsamen öffentlichen Raum, den wir alle zusammen bespielen/gestalten können. Indem es neue Wege findet, ihre Grammatik zu interpretieren und sichtbar zu machen, eignet das Werk sich die Sprache HTML an, macht sie für den Körper zugänglich (durch eine Gebärde für jeden html Tag), und bringt sie konsequenterweise über generierte Videoclips zurück online. Die Idee, html mit Butoh, einer japanischen Tanzform, zu verbinden, entspringt einer bestehenden Parallele zwischen der Art, wie ein Webbrowser ein html-Dokument durchsucht und seinen Inhalt darstellt und der Art, in der ein Butoh-Tänzer durch seine/ihre Bewegungen zum Bild „wird“.


JASON FREEMAN

*1977 in Miami, Florida, USA // Graph Theory, for violin. Maja Cerar, Spark Festival, Minneapolis, Minnesota, USA, 2007 // Glimmer, for chamber orchestra and audience. MegaBeat Festival, Hamabada Art Center, Jerusalem, Israel. 2006 // iTunes Signature Maker, software art. Sonar Festival, Barcelona, Spain. 2006 // Prior Art, for chamber ensemble. Ensemble Surplus, TheaterHaus, Stuttgart, Germany, 2005 // Glimmer, for chamber orchestra and audience. American Composers Orchestra, Carnegie Hall, New York, New York, USA, 2005 //

GRAPH THEORY

turbulence.org/Works/graphtheory/
Graph Theory möchte ein Erfahrungsmanko ausgleichen. Es führt seine Besucher nicht nur in den physischen Raum einer konventionellen Konzerthalle sondern außerdem in den virtuellen Raum des Internets. Die musikalische Komposition ist nicht länger nur eine lineare Tonfolge, die es sich von Anfang bis Ende anzuhören gilt, sondern ein musikalischer Raum, der von jedem einzelnen Besucher/Teilnehmer zu erforschen ist. Die Besucher der Website müssen über kein besonderes musikalisches oder technisches Know-how verfügen, um mit dem visuellen Interface durch kurze, geloopte Musikfragmente für Solovioline zu navigieren und somit ihren eigenen einzigartigen Pfad durch die offene Komposition zu finden. Vor jeder Konzertperformance druckt der Violinist eine neue Version der Musik von der Website aus, die die auf den Entscheidungen der Besucher basierenden Fragmente linear anordnet. „Graph Theory“ ist eine Auftragsarbeit für New Radio and Performing Arts, Inc., (aka Ether-Ore) aus dem Jahre 2006 für deren Turbulence Website. Die Arbeit wurde durch Förderungen der Greenwall Foundation ermöglicht.


SOCIÉTÉ RÉALISTE
Société Réaliste ist eine in Paris im Juni 2004 gegründete Künstlerkooperation zwischen Ferenc Gräf und Jean-Baptiste Naudy. Ferenc Gräf – geboren 1972 in Pöcs, HU. Jean-Baptiste Naudy, geboren 1982 in Paris, FR. Beide leben und arbeiten in Paris. // 2007: Transitioners, Ze Dos Bois, Lisbon, Portugal / Between white and black / Bunker Design, MKTTK, 2nd Moscow Biennale // M6 DIII Abschlussball, WestGermany, Berlin // Démocratie? Faites-la vous-même!,
Mains d’Oeuvres, Paris // 2006: How to do things? In the middle of (no)where..., Budapest, Kiev,Bucharest, Copenhagen, Berlin //

EU GREEN CARD LOTTERY
www.green-card-lottery-eu.org
Um die Problematik des globalen Immigrationsmanagements anzusprechen, entwickelte Société Réaliste ein Dreiteiliges Projekt, bestehend aus einer Website, einer Werbekampagne und einer Installation. Die EU Green Card Lottery-Website ist einer spezifischen Art Website nachempfunden – den sogenannten „Parasite“-Websites – die die Hoffungen von emigrierungswilligen Arbeitskräften auf eine Teilnahme an der amerikanischen Green Card Lottery ausnutzen. Diese Seiten animieren die möglichen Auswanderer dazu, sich über sie bei der U.S. State Department Lottery zu bewerben und für dieses Service zu bezahlen, das eigentlich gratis ist. Diese Parasitensites sind ähnlich der offiziellen U.S. Sites gestaltet, inklusive Star-Spangled Banner, Adler Freiheitsstatue etc, tatsächlich aber Fälschungen – eine weitere Komponente Migrationsbusinessmaschinerie. Die EU Green Card Lottery Werbekampagne führt die Menschen auf die Website. Die Installation ist ein akribisch nachempfundenes und völlig fiktionales EU Green Card Lottery-Anmeldebüro, das üblicherweise in verschiedenen Kontexten gezeigt wird. Die Grundidee ist es, ein möglicherweise tatsächliches offizielles EU Programm so realistisch wie möglich zu emulieren, um die Hauptprobleme und Prinzipien des allgemeinen Migrationsbusiness darzulegen.


EVAMARIA TRISCHAK

*1972 in Österreich, lebt und arbeitet in Wien // 2007: ARTmART Künstlerhaus Wien // net.culture.space Museumsquartier Wien - 4816-Statusbericht // 2006: CoC.ACoL.A GALERIE: 4816-Betatestertreffen und Ausstellung // fluc Wien- Start von 4816 // 2004: Marianne von Willemer-Ehrenpreis im Bereich Medienkunst //

4816

4816.nsew.at
Wien liegt 48° nördlich des Äquators und 16° östlich von Greenwich, dem so genannten Nullmeridian. Deshalb beginnen alle GPS-Koordinaten in Wien mit der Bezeichnung N48° E16°. Der Name des Projekts 4816 nimmt Bezug auf diese Tatsache. Im Fokus des Interesses sind die genauen Minutenschnittpunkte im Stadtgebiet von Wien. Der Punkt N48°11,000’ E16°19,000’
ist ein Beispiel für einen dieser 185 Kreuzungspunkte. Die Schnittpunkte sind auf der Nord-Süd-Achse etwa 1,9 km, auf der Ost-West-Achse ca.1,25 km voneinander entfernt. Ziel bei 4816 ist es, diese Orte mit Hilfe eines GPS-Geräts aufzusuchen und fotografisch zu dokumentieren. Durch die Ansteuerung eines GPS-Minutenschnittpunktes begibt man sich auf eine Expedition durch Wien. Bis Mitte August 2007 wurden nach knapp einem Jahr Laufzeit bereits 85 % der Minutenschnittpunkte gefunden.